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Spatenstich Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland

Am 31. März 2020 erfolgte der Spatenstich für den Neubau Tiefriet in Sargans im kleinen Rahmen.

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Das Gebäude wird als urbaner Organismus in der Vertikalen und der Horizontalen erlebt. Zwei Atrien bilden das Herzstück dieser Struktur. Die zwei Atrien, kombiniert mit je einem Treppenhaus und je einem Lift, sind emotionale Orientierungspunkte in der Erschliessungsstruktur. Auf den Stockwerken wird die urbane Struktur mit Abfolgen von Gängen und Plätzen, die als Wartebereiche und Treffpunkte dienen, weitergeführt. Es werden ca. 170 grosse und kleine Räume über diese Hauptstruktur urban erschlossen. Besucher, Patienten oder Angestellte sollen das Erreichen dieser Räume als lustvolles Erlebnis erfahren. Beim Durchwandern der Stockwerke und Gänge eröffnen sich den Besuchern immer wieder neue Blickwinkel, die das Gebäude als Organismus erlebbar machen und die Orientierung zu einem positiven Erlebnis werden lassen. Dies wird auch mit einem erfrischenden Farb- und Materialkonzept, das die Stockwerke lesbar macht, unterstützt. Das Erdgeschoss mit Empfang für die Tagespatienten und dem Restaurant beherbergt auch kleine und grosse Sitzungszimmer, die von externen Gruppen gemietet werden können. Die sehr zentrale Lage, unmittelbar am Bahnhof, und das Restaurant im Hause machen diese Nutzung attraktiv.

Das Restaurant im Erdgeschoss mit Terrasse wird vom Verein Förderraum betrieben. Die gesamte Küchenstruktur entspricht den neuesten Erkenntnissen der Gastronomie und lässt nichts zu wünschen übrig.

Im Gegensatz dazu, wird dem Gastbereich eine emotionale Note eingepflanzt. Dies ist etwa ein altes Fischgratparkett, Barlampen und eine alte Bar mit einer Theke aus Zinn. Das alles sind Einzelstücke aus dem letzten Jahrhundert aus dem Raume Paris. Dies als Metapher und Link zum Bahnhof und der grossen weiten Welt, die über das Schienennetz verbunden ist.

In den drei Obergeschossen unter dem Attikageschoss befinden sich sämtliche Therapieräume und die Verwaltung.

Im Attikageschoss sind die Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste St. Gallen untergebracht. Eingerichtet auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Aussenbereichen, gibt dieses Stockwerk natürlich auch wunderschöne Ausblicke in die Umgebung frei.

Das Gebäude an und für sich sucht die Verbindung zum Dorfkern von Sargans. Deshalb soll ikonografisch betrachtet das Haus wohnen vermitteln und nicht Industrie. Mit einer Klinkerfassade im Sockelbereich, einer Lochfassade mit akzentuierten Fenstern und einem grobkörnigen Verputz wird die Verbindung hergestellt. Diese architektonische Haltung lässt den Bahnhof, der im Moment noch an der Peripherie von Sargans steht, etwas mehr in die Mitte rücken. Auch soll dieses Projekt für weitere Bauaktivitäten diesseits der Geleise motivieren. Wir freuen uns auf eine spannende und gute Nachbarschaft.

 

Angaben zum Neubau:

Bauvolumen 34’240 m3

Nutzflächen 5’700 m2: EG - 3.OG 5’000 m2, Nutzfläche Attika 700 m2

Parkplätze insgesamt: 160: davon 58 in der Tiefgarage, 102 im Aussenbereich

Restaurant: insgesamt 169 Plätze: davon 109 innen (71 öffentliche, 38 für Patienten), 60 im Aussenbereich.

Aushubvolumen Gebäude: 12'000 m3

Fundation: auf 164 Betonpfählen die gleichzeitig als Energiepfähle genutzt werden

Wärmeerzeugung: Sohle-Wasser-Wärmepumpe mit Blockheizkraftwerk als Netzparallelbetrieb und als Netzersatzbetrieb einsetzbar

Die Wärmeverteilung und die Kühlung wird über TABS (thermisch aktive Bauteilsysteme) gewährleistet.

Lüftung: kontrollierte Be- und Entlüftung

Abwärmerückgewinnung über 80 %

Photovoltaikanlage: Gesamtleistung 107 kWp mit modularem Energiespeicher (2 x 60 kWh)

Tragstrukturen: Betondecken, keine Einlagen von Lüftungs-, Sanitär- oder Elektroleitungen

Betonwände und Stützen: Nur Beton was nötig ist, der Rest sind nichttragende Gipskartonwände. Das ergibt eine maximale Raumflexibilität. Grundsätzlich ist ein ökologisches und ressourcenschonendes Bauen das Ziel.

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